Nachgehakt bei Heilerin Imke Turau – „Es ist nie zu spät, ein Trauma aufzuarbeiten“

„Schulmedizin und spirituelle Heilerin arbeiten Hand in Hand“ – unter diesem Titel erschien in der
UMSCHAU im März dieses Jahres ein Artikel, in dem über die Arbeit der Quickbornerin Imke Turau
berichtet wurde. Die Heilerin sorgt mit ihren spirituellen Fähigkeiten unter anderem dafür, dass zu früh
geborene Kinder – die so genannten „Frühchen“ – sich frei vom Geburtsstress und den damit
verbundenen negativen Folgen angstfrei entwickeln können und somit bessere Startchancen für das
Leben erhalten. Imke Turau arbeitet dabei eng mit Dr. Reinhard Müller, dem langjährigen Leiter der
gynäkologischen Abteilung der Paracelsusklinik Henstedt-Ulzburg, zusammen, und kreiert immer
wieder Verbesserungen in der Behandlung. Aufmerksam geworden durch die Fallbeispiele in dem
Bericht, haben sich in den vergangenen Monaten Hilfesuchende mit den unterschiedlichsten
Problemen bei ihr gemeldet.
Das Fehlen „Innerer Bilder“
So kam beispielsweise eine Mutter mit ihrem fünfjährigen Sohn in die Praxis, der durch innere Unruhe,
Stimmungsschwankungen und ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken in Bezug auf die Geschwister
auffiel. Zu früh auf die Welt gekommen, wurde er nach der Entbindung von der Mutter getrennt,
musste operiert werden und wurde auf die Frühchenstation eines anderen Krankenhauses verlegt.
Hier verbrachte er die ersten Wochen seines Lebens – angeschlossen an Schläuche und Geräte,
inmitten einer geräuschvollen Umgebung und ohne Unterschied von Tag und Nacht. „Er gehört zu den
Kleinen, die sich verlieren, bevor sie richtig angekommen sind“, sagt Imke Turau. Unter Anwendung
der Homöopathie, energetischer Behandlungen, Wasserbett und Klangschalen versucht Imke Turau
zunächst, Ängste und Blockaden bei ihren Patienten abzubauen. Die Vorraussetzung dazu erreicht
sie unter anderem durch Meditation mit dem Kind. Dabei „führt“ sie ihre kleinen Patienten
beispielsweise auf eine große Wiese und fordert sie auf, sich darauf möglichst viele Tiere vorzustellen.
„In der Regel sprudelt es dann nur so aus den Kleinen heraus und sie beschreiben alle Tiere, die sie
in ihrer imaginären Welt sehen. Bei diesem Jungen aber passierte gar nichts, er sah nur die Farbe
Rot. Er hatte keine inneren Bilder!“ stellte Imke Turau fest. Nach weiteren Behandlungen sah er immer
noch rot – „aber jetzt mit einem ganz guten Gefühl im Bauch“, wie er es ausdrückte. „Hier kann man
nur in ganz kleinen Etappen arbeiten und Schritt für Schritt neue Strukturen aufbauen“, sagt die
Heilerin. Unterstützung in ihrer Arbeit erhält Imke Turau immer wieder durch die Kooperation mit Dr.
Reinhard Müller durch seine ganzheitliche Betrachtung in der Medizin. In diesem Fall haben Imke
Turau und Dr. Müller die Überlegung angestellt, ob es sich bei den Symptomen der Frühchen um
mögliche Folgen eines Durchgangsyndroms handelt (Anm. der Red.: beschreibt einen kompletten
Strukturverlust durch z.B. Ängste, chirurgische Eingriffe, siehe Internet). „Man wirdkeine Beweise für
diese Überlegungen erhalten, kann aber kreativ über Behandlungsmöglichkeiten nachdenken und
gewonnene Erkenntnisse umsetzen, das ist für mich sehr wertvoll“, sagt sie.
Geburt als Trauma erlebt
Nicht nur Kinder können durch die Geburt einen Schock erleben. Imke Turau berichtet von einer
jungen Mutter, bei der die Umstände der Entbindung derart ungünstig verlaufen sind, dass sie sie als
Trauma erlebt hat. Das Kind kam nach nur wenigen Wehen als Spontangeburt zur Welt – völlig
unvorbereitet für die Mutter. Durch die schnelle Geburt war bei der Patientin kein Dammschnitt mehr
möglich, das Gewebe riss stark ein und keiner in der Klinik nahm sich die Zeit, der Gebärenden genau
zu erklären, was eigentlich mit ihr passiert war. Sie fühlte sich völlig mit ihren Ängsten und Problemen
alleine gelassen. Durch Komplikationen und die Verlegung des Kindes in eine andere Klinik
verschlechterte sich die Situation der Mutter. Es traten starke Schmerzen durch Fistelbildung auf.
Dadurch entstand die Verzweiflung darüber, dass sie von ihrem Neugeborenen getrennt war und ihm
die in den ersten Tagen und Wochen so wichtige Mutterpräsenz nicht bieten konnte. Erst nachdem
Imke Turau den Grund für das Trauma der jungen Frau herausgefunden hatte, konnte in einem
nachträglich herbeigeführten Gespräch zwischen Arzt und Mutter dafür gesorgt werden, dass das
negative Geburtserlebnis aufgearbeitet werden konnte.
Traumatisiert durch Klinikaufenthalte
Mit einer Störung ganz anderer Art hatte ein kleines Mädchen zu kämpfen, welches mit ihren vier
Jahren bereits vier Krankenhausaufenthalte hinter sich hatte. Das dadurch Erlebte hatte derart tiefe
Spuren in der Seele der Kleinen hinterlassen, dass sich als Folge ein kreisrunder Haarausfall
bemerkbar machte. Nicht nur auf Arztpraxen, weiße Kittel und Krankenhäuser reagierte sie
inzwischen mit Panik. Alleine der Anblick eines Rettungswagens reichte aus, um sie zu verunsichern.
„Sie hat nicht nur selber gelitten, sondern muss auch ganz viel Leid bei anderen mitbekommen
haben“, erklärt Imke Turau. Sie arbeitet vorrangig daran, mit ihren energetischen Möglichkeiten das
Urvertrauen wieder aufzubauen und die Energien in den Fluss zu bringen. Das geht nicht von heut auf
morgen: „Viele Schritte sind nötig, um sie so weit zu festigen, dass sie nicht mehr beim bloßen Anblick
einer verletzten Spielkameradin im Kindergarten in Panik verfällt.“ Auch das Erzählen von Märchen
kann eine positive Wirkung erzielen – hier hilft das Gefühl der Zuversicht, dass zum Schluss alles gut
wird.
Kinder mit irrealen Ängsten
Imke Turau ist in den vergangenen Jahren verstärkt ein anderes Problemfeld bei Kindern aufgefallen.
Die Rede ist von extrem ängstlichen Jungen und Mädchen, die aus sehr wohlbehüteten Familien
stammen. Die Mütter verfügen in der Regel über einen überdurchschnittlichen Bildungsgrad und sind
sehr kopfgesteuert. Sie hinterfragen alles, machen sich besonders viele Gedanken um das Wohl des
Kindes, verdrängen ihre intuitiven Fähigkeiten und sind stark verunsichert. Die Kinder nehmen diese
Unsicherheit unterschwellig auf, verlieren die Bodenhaftung und reagieren ihrerseits mit irrealen
Ängsten jeglicher Art: Sie fürchten sich vor Einbrüchen, Enge, Höhe oder Brand. Hier hat Imke Turau
gute Erfahrungen erzielt durch die Homöopathie, die Behandlung mit Heilsteinen, mit Hilfe des
Wasserbettes und durch energetisches Arbeiten – immer verbunden mit dem Bewusstsein, dass diese
Kinder eine gute „Erdung“ brauchen. Sie weist darauf hin, dass auch vorgeburtliche
Traumatisierungen Grund für Ängste sein können. „Es ist jedoch nie zu spät, eine Geburt
nachzuarbeiten“, sagt sie und empfiehlt in diesem Zusammenhang das Buch „Die Seele fühlt von
Anfang an“ von Bettina Alberti. Es wäre denkbar, durch eine heilerische Behandlung das Kind näher
an seine Bestimmung heran zu bringen.
Keine Konkurrenz zu Therapeuten
Es ist Imke Turau sehr wichtig, nicht als Konkurrenz zu Therapeuten angesehen zu werden. „Ich biete
allen Therapeuten an, sich bei mir zu informieren, sich meine Sichtweise anzuhören und mit mir
zusammen zu arbeiten. Einer braucht den anderen, um das Beste für die Patienten zu erreichen. Ich
erfinde nichts neu, sondern versuche nur, zusammenzufügen“, sagt sie.
Erschienen in: UMSCHAU 10.10.2007